Von der Hundshütte zum Hüttenhund
»Aufi oder nit aufi«, frage ich des Öfteren bei dieser Tour im Südwesten von Wien meine vierbeinige Bergkraxlerin. Aufi auf die Aussichtswarte, aufi auf den schroffen Felsen, aufi auf die gemütliche Sitzbank in der Hütte. Moment, so schnell dann auch wieder nicht, es gibt ja doch noch gewisse Grenzen – offiziell halt. Abgesehen vom nicht erlaubten Sprung auf die Wirtshaus-Sitzbank erwarten uns bei dieser Wienerwald-Tour einige Gassi-Höhenmeter sowie mehrere geniale Aussichtspunkte und interessante Höhenflüge, gepaart mit kleinen, versteckten Seen, verwinkelten Steinbrüchen und verborgenen Höhlen. Zusätzlich gibt es natürlich allerlei zu erschnüffeln und spannende Abstecher abseits des Weges, die sich für Hund und Mensch lohnen. TRACKVERLAUF Von Rodaun bis zur Wiener Hütte dient der Stadtwanderweg Nr. 6 als Pfotenunterlage. Erst geht's die Ketzergasse westwärts. Nach dem Restaurant Gallo Rosso dann die Willergasse nach links hinauf bis zur Bergkirche und den Wegweisern zum Stadtwanderweg folgend, hinein in den Wald. Ein steiler Steig führt zu einem Rastplatz im einzigen Föhrenwald Wiens. Danach geht's steil bergab zur Mauer des Kollegiums Kalksburgs. Wir folgen den Wegweisern bis zur Wiener Hütte, an welcher uns der Stadtwanderweg 6 rechts verlässt. Pirie und ich durchqueren den Gastgarten nach links und gehen die Asphaltstraße bergab. Am Waldbeginn führen rote Markierungen von der Straße weg (links), und weiter geht's am Trampelpfad etwas oberhalb der Straße. Bei einem Schranken wechseln wir wieder auf die Straße und begehen diese bis zur Hauptstraße. Etwa 30 Meter davor führen Trampelpfade rechts in ein steiniges Areal (mit der Merkurhöhle), welches es sich zu erkunden lohnt. Die Hauptstraße überqueren, dann ein Stück nach rechts entlangwandern, anschließend den Pfad zwischen Haus 7 und 7A begehen. Für etwa 100 Meter spazieren wir nun entlang der Dürren Liesing in Fließrichtung. An der nächsten Weggabelung wenden wir uns rechts dem steilen Pfad in Richtung Kammersteiner Hütte zu. Wir wandern am Steinbruchsee und am Buch-Bründl vorbei und treffen nach einigen Höhenmetern auf eine markante Wegkreuzung. Links geht’s zur Teufelsteinhütte mit ruhiger und felsiger Aussicht, halbrechts rauf zur Kammersteiner Hütte – dorthin wollen wir heute. Auf der anderen Seite der Kammersteiner Hütte führt uns ein Weg mit oranger Markierung und roten Punkten direkt auf die breite Schotterstraße, welche uns zur Franz-Ferdinand-Hütte führt. Am Eingang zum Gastgarten dieser Hütte geht rechts ein grün/pink markierter Weg bergab zum Rastplatz Bierhäuselberg. Gleich danach erreichen wir eine Gabelung und wählen den schottrigen Pfad zur Rechten. Dann überqueren wir die Sommerbauerwiese und stehen bereits am Rand der Perchtoldsdorfer Heide. Der Weg zur Hundezone ist beschildert (nach rechts gehend in 5-10 Minuten erreichbar). Weiter geht's über einen Trampelpfad die Heide bergab, später auf einer Asphaltstraße. Nach einer Rechtskurve und einer Infotafel verlassen wir die Heide nach links, halten uns an der kommenden Dr.-Gorlitzer-Gasse ebenfalls links und spazieren weiter in die Scholaugasse. An der nächsten Kreuzung links halten und über die Gleise die B13 überqueren, dann nach rechts der Dürren Liesing folgen. Auch noch, wenn das Bacherl eine Linkskurve macht, denn die Schillerpromenade daneben führt direkt zur Haltestelle der Straßenbahn in Rodaun. Hütt'ngaudi »Wie kommt mir solcher Glanz in meine Hütte?«, schrieb Friedrich Schiller in der Jungfrau von Orleans und so auch die Blicke der meisten Leute, wenn Pirie eine Hütte betritt. Einmal wurde sie sogar als »salonfähig« bezeichnet, Sekunden später putzte sie sich dort, wo Menschen selbst nicht hinkommen. Ein paar Dinge sind bei Hüttenaufenthalten mit Hund zu bedenken. Leine ist Pflicht, sonst wird womöglich noch ein Ei aus der Küche gestohlen. Wasser ist in den meisten Hütten für Hunde vorhanden, doch kann es nie schaden, eine kleine Ration mit dabei zu haben. Mehr noch gilt diese Regel beim Hundefutter. Und eine Nächtigung mit Hund auf einer Hütte muss immer im Vorfeld abgeklärt werden, in diesem Fall agiert jede Hütte gänzlich individuell. P'dorfer Hundezone Als am 1. November 2005 der Leinenzwang auf der gesamten Perchtoldsdorfer Heide ausgesprochen wurde, war der Aufschrei unter den Hunden und deren BesitzerInnen dementsprechend laut. Dem Aufschrei wurde Gehör geschenkt, an der Leinenpflicht gab es jedoch aufgrund der Naturschutzbestimmungen kein Rütteln mehr, doch wurde zwei Jahre später im Südteil der Heide eine eigene Hundeauslaufzone mit Rastplätzen errichtet. Bei dieser Hüttentour kannst Du einen Abstecher zur Zone unternehmen. Am oberen Rastplatz erblickt Ihr schon die ersten Wegweiser zur Hundezone. Einfach den Wegen Richtung Süden folgen (siehe Plan auf der nächsten Seite) und schon bald landet Ihr an der eingezäunten P'dorfer Auslaufzone. Ein Track aus dem Buch ABENTEUER GASSI Autor: Martin Moser Comments are closed.
|