Sich frei fühlen auf den riesigen Wiesen des Hagenbergs - Fernsicht inklusive!
Ein sonniger Sonntag – die Urbs beschließen, das ehemalige Skiparadies am Hagenberg zu erkunden und finden eine nette Route, die über saftige Wiesen mit herrlicher Aussicht führt. Die teilweise steilen Stellen und das wiederholende Eintauchen in kühlen Wald machen den Weg sehr abwechslungsreich. Richtig »urbig« finden wir auch, dass man vereinzelt recht guten Einblick in das Hanappi-Stadion hat, wo gerade ein reges Match im Gange ist. Das Grölen der Fans bei Torfall war auf jeden Fall nicht zu überhören. Im Winter wurde der Besuch des am Track liegenden Himmelhofs wiederholt und auf Rodeltauglichkeit überprüft – das Resümee – Gefälle und Länge reichen für spaßige Abfahrten. Vor allem mit dem Luftkissenschlitten, da dieser nicht so auf Pisten-Präparierung angewiesen ist und auch im Tiefschnee funktioniert. TRACKVERLAUF Etwa auf Höhe der Himmelhofgasse 84 mutiert diese zu einem kleinen Weg, der an der Tiergarten Mauer entlangführt. Oben angekommen trifft man auf die Markwardstiege, diese ganz hinauf bis zum Schranken, von dem zwei Wege wegführen. Hier den Linken nehmen, der parallel zum Carolaweg verläuft, bis der Weg bei einer Jausenbank endet (Anhaltspunkt: großer Abgang zum Carolaweg). Nun wird es einfacher. Die Himmelhofwiese hinauf, den kreuzenden Waldweg überqueren über die nächste Wiese, bis man am höchsten Punkt bei einer Baumgruppe angekommen ist. Von hier aus ist die Tiergartenmauer wieder sichtbar, neben der ein Weg verläuft, in den man links einbiegt. Nun immer den Pfad an der Mauer weiterfolgen bis zum Sankt Veiter Tor. Hier beginnt der Rückweg. Durch das Tor den Lainzer Tiergarten betreten, zuerst rechts halten, dann links den Weg zum Wiener Blick (Baderwiese) nehmen. Oben angekommen, stoßt man auf einen breiten Schotterweg, diesen nach rechts einbiegen und den Wegweisern bis zum Nikolaitor folgen. Unten angekommen den Tiergarten durchs Tor verlassen, dann Richtung U-Bahn oder die Himmelhofgasse hinauf, bis zum Startpunkt. HISTORISCHES Das Gebiet des Hagenbergs durchlebte eine turbulente Geschichte. Kelten, Awaren und Slaven ließen sich nieder, um zu Jagen oder Viehhaltung zu betreiben. Auch die Römer wussten um den Tierreichtum dieses Gebiets. Vor allem während der Türkenkriege war der Hagenberg ein rettender Rückzugsort für die Bevölkerung, die an den Himmelhofhängen regen Weinbau betrieben. Als er für die landwirtschaftliche Nutzung unattraktiv wurde, wandelte sich der Himmelhof zum Wintersportzentrum für das westliche Wien. Skipisten, Rodelhänge und eine Schanze, die 40-Meter-Sprünge erlaubte, zog an manchen Tagen bis zu 20.000 Besucher an. Ab Anfang der 70er Jahre begann die rege Verbauung und das übrig gebliebene Areal wurde zum Erholungsgebiet degradiert. Nur ein kleiner Kinderskilift erinnert noch an den »Skiberg in Wien«. DER SCHATZ AM KARFREITAGSECK In der Nähe des Adolfstors macht die Mauer des Lainzer Tiergartens einen schönen rechten Winkel (siehe Karte), in diesem Umkreis soll seit geraumer Zeit ein Schatz liegen, der von einem diebischen Bankier vergraben wurde. »Über hunderttausend Gulden ist er wert« erzählte sich der Volksmund und so mancher Glücksritter machte sich auf die Suche. Die Schatzgräber blieben allerdings allesamt erfolglos, wahrscheinlich, weil es bei dieser Sache auch einen gewaltigen Haken gibt, denn: »Nur wer reinen Herzens ist, dem wird sich der Schatz an einem Karfreitag offenbaren.« Übrigens: Falls man die Torschlusszeiten im Lainzer Tiergarten verpasst, eignet sich dieses Eck optimal, um nicht die Nacht dort verbringen zu müssen. Einen kleinen Baumstamm oder einen dicken Ast an die Mauer lehnen, drüberklettern und draußen bist du! Ein Track aus dem Buch WIEN GEHT Autorin: Jine Knapp Kommentare sind geschlossen.
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