Flanieren in bekanntem Gebiet, aber an jeder Ecke Besonderheiten entdecken!
Ein Flyer mit dem Titel »Yoga im Kurpark« ist der Auslöser für die heutige Urb-Erkundungstour. Das wollte ich mal genauer unter die Lupe nehmen, hat doch der Oberlaaer Kurpark nicht den besten Ruf. Der letzte Besuch des Areals fand in meiner Kindheit in Begleitung meiner Oma statt – ich habe es genossen – und dementsprechend überrascht war ich, dass dies auch ein Paradies für Erwachsene sein kann. Anlagen wie der Österreichgarten, die Filmstadt, der Japanische- und der Liebesgarten sowie viele versteckte Örtchen, laden zum Erkunden ein. Sportmöglichkeiten finden sich unzählige, von Beachvollyball, Tischtennis, Skaten bis zum Yogalehrgang auf einer der vielen Lagerwiesen, die übrigens mit gemütlichen, weißen Liegestühlen bestückt sind! TRACKVERLAUF Die Umrundung des Kurparks beginnt beim Nordeingang in der Filmteichstraße. Nach Betreten der Anlage, etwa in der Höhe des Imbissstandes, beginnen zu rechter Hand zwei Wege, die beide zum Skateland und den Spielplätzen führen. Hier in südlicher Richtung weiter, vorbei am Schwanensee, einem Restaurant, dem Staudengarten und dem Streichelzoo. Diesen zur Hälfte umrunden und bei der nächsten Gabelung scharf nach rechts und anschließend dem Zaun der Therme-Oberlaa entlang bis zur Kurkonditorei. Am Platz vor der Kuranlage und der Konditorei nun rechts hinein in einen der vielen Wege durch die konstruierte Blumenlandschaft bis zu der Wetterstation. Bei dieser abermals rechts hinunter, um den Schilfteich mit Hütte herum, bis der Weg wieder leicht bergauf Richtung Norden führt. Nächste Orientierungspunkte sind der Brunnen und der japanische Garten – beide etwas versteckt, dafür ist diese Gegend wenig besucht. Weiter, den östlichen Kurparkrand gerade hinauf, vorbei an Regenbogenspielplatz, Allergiegarten und Bauernhof, bis man nach der Panoramaschenke in einer Musterhausanlage landet, die auf den großen Parkplatz des Kurparks führt. Diesen überqueren und am Gehweg an der Außenmauer des Parks zurück zum Ausgangspunkt spazieren. HISTORISCHES Anlässlich der »Wiener Internationale Gartenschau 1974« wurde das ehemalige Ziegel-Areal am Südosthang des Laaer Bergs von der Stadt Wien erworben, da es sich als idealer Ort für das Projekt erwies. Nach einer internationalen Ausschreibung, die der Architekt Erich Hanke für sich entscheiden konnte, wurden Arbeitsgemeinschaften von Landschaftsarchitekten aus verschiedenen Staaten gebildet. Diese Gartenschau wurde mit 2,6 Millionen Besuchern ein großer Publikumserfolg. Ende 1974 wurde das Areal in eine öffentliche Parkanlage umgewandelt, die breiten Zuspruch erhielt. Das Kurpark-Areal war übrigens davor ein berühmter Drehort aus der Stummfilmzeit. Die heilende Schwefelquelle, die auch die neue »Therme Wien Med« speist, wurde bereits 1969 für Erholungs- und Regenerationszwecke genutzt. YOGA – MITTEN IN DER STADT Um nach einem langen Arbeitstag wieder Kraft und Balance zu finden, versuchen viele Großstädter einen Ausgleichssport zu finden. Wem Laufen oder Fitnessstudios nicht liegen, der könnte es mit Yoga versuchen. Denn wenn erst einige Grundtechniken erlernt sind, lässt sich dieser »Sport« – ob alleine oder gemeinsam – fast überall ausüben. Am attraktivsten ist er natürlich im Freien. In den Städten bieten sich hier die großen Parks besonders an. Entstanden ist dieser Trend Anfang der 90er Jahre in New York und Tokio, als einzelne Gruppen begonnen haben, Yoga unter freiem Himmel zu praktizieren. Zuerst wurden die urbanen Grünflächen erobert, doch mittlerweile sind auch schon die Dächer der Großstädte okkupiert. Das bietet Wien zwar noch nicht an, aber langsam etablieren sich auch hier die »Park-Yogis«! Ein Track aus dem Buch WIEN GEHT Autorin: Jine Knapp Comments are closed.
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