Eine Moorlandschaft zum Schauen und Schnuppern
Luft und Bewegung sind die eigentlichen geheimen Sanitätsräte. Mit diesem Zitat sind wir sowohl Fontane als auch dem literarischen Anspruch dieses Buches bereits auf den ersten Seiten gerecht geworden. Halleluja. Fontane wandelte übrigens auf seiner Reise durch die Mark Brandenburg auch durch Grünau. Weniger Sandboden und mehr Sonnenwärme hätten im 18. Jhdt. aus diesem Stück Land ein Weinbaugebiet gemacht. Dieser Versuch ist offensichtlich gescheitert. Umso erfolgreicher war die Nutzung des Überangebotes an Wasser. Anlässlich der Olympischen Spiele 1936 wurden auf dem Langen See die Ruder- und Kanuwettbewerbe ausgetragen. Mit 20 Sekunden Vorsprung siegten Paul Wevers und Ludwig Landen über 10.000m im Zweier-Kajak, falls Dich mal jemand danach fragt. TRACKVERLAUF Wir starten auf dem Parkplatz, der sich in der ersten Linkskurve der Rabindranath-Tagore-Straße befindet. Von hier aus gehen wir den gut befestigten Weg in den Wald hinein Richtung Restaurant Hanff‘s Ruh, biegen aber nach wenigen Metern auf einen Trampelpfad rechts ab. Dieser Waldweg macht wiederum nach einigen Metern eine Linkskurve, der wir folgen. Ab jetzt geht es immer geradeaus. Nach einiger Zeit verläuft der Geradeaus-Weg etwas versetzt nach rechts und der Wald wird hier dichter. Am Ende dieses Waldstücks kommen wir an eine T-Kreuzung, an der wir links abbiegen. An der nächsten Kreuzung laufen wir auf dem 2. Weg rechts weiter. Dort steht der Markierungsstein 55/54. Nach einigen hundert Metern geht ein Weg rechts ab, dem wir nun folgen. Im Herbst, wenn der Weg voller Laub liegt, ist er nicht so gut zu erkennen. Nun befindet sich auf unserer linken Seite die Krumme Lake, und das bleibt auch so, bis wir nach einigen Kilometern erneut an eine T-Kreuzung kommen und uns dort für links entscheiden. Wir gehen über die kleine Holzbrücke und die erste Möglichkeit dahinter links auf einen kleinen Trampelpfad am Fließ entlang. Hier steht ein Wasserschutzgebiet-Schild. Wir sind nun auf dem Rückweg und halten uns so eng wie möglich am Wasser. An der 1. Kreuzung gehen wir geradeaus, wenige Meter über die Kreuzung und dann links auf dem Trampelpfad weiter. Dieser Weg spült uns automatisch auf eine Wiese, auf der ein paar Findlinge einen guten Picknickplatz bilden. Gerade im Sommer macht es Spaß, hier zu verweilen. Am Ende der Wiese plumpsen wir wieder in den Wald, gehen zunächst nach links, bleiben auch über die nächste Kreuzung hinweg auf dem Weg, bis wir die Holzbrücke sehen. Hier führt zwischen zwei großen Bäumen hindurch ein Trampelpfad rechts weg, so dass wir weiterhin rechts vom Fließ bleiben. Hier sind wir dem Wasser manchmal ganz nah, aber denk dran: Sommer + Wasser + Wald = Mücken. Vorsorge ist besser als kratzen. Irgendwann erreicht der Trampelpfad den Hauptweg, dem wir nach rechts folgen. Wenn Du möchtest, kannst Du hier geradeaus einen Abstecher zum Langen See machen. Wenn nicht, dann geht es die kleine Anhöhe hinauf und gegenüber von dem Baum, der in der Mitte aussieht wie ein Frauenbecken, biegt wieder ein Trampelpfad links ab. Automatisch verlassen wir auf ihm die Lake und kommen an einer Lichtung vorbei. Unser Geradeaus-Weg geht vielleicht zehn Meter rechts versetzt weiter. Auch auf diesem Weg können wir nach einigen Metern wieder links auf einen Trampelpfad abbiegen. Das machen wir, ja? Wir umrunden nun diverse Lichtungen, bis wir an eine T-Kreuzung kommen, an der links ein alter Baum mit großer Krone steht. Hier biegen wir links ab, gelangen auf den Hauptweg und auf diesem rechts hinunter zur Gaststätte Hanff’s Ruh oder zum Parkplatz bzw. zur Straßenbahn. Noch mehr Flair Die Welt im Wald war einen Happen schöner, als Bäume noch mit der Hand gefällt und mit Pferden abtransportiert wurden. Heute brettern Harvester ganz neue Furchen ins Dickicht. Lass‘ Dich davon nicht ablenken. Die Strecke hat übrigens zu jeder Jahreszeit ihren Reiz. Ich genieße sie aber doppelt und dreifach, wenn im Herbst leichter Nebel über dem Fließ wabert. Spooky. Heinrich Theodor Fontane Fontane hüpfte am 30. Dezember 1819 auf die Welt und zwar in Neuruppin. Wesentlich daran beteiligt waren sein Vater Louis Henri Fontane, Apotheker, und seine Mutter Emilie Fontane. Theodor schritt in die Fußstapfen seines Vaters und ward Apotheker. Von seinen fünf Kindern überlebten drei, von zahlreichen Jobs keiner. Schlussendlich wurde er freier Schriftsteller und reiste u.a. zu Kriegsschauplätzen nach Paris oder Kopenhagen. Zwischen 1862 und 1889 erschienen die fünf Bände seiner Wanderungen durch die Mark Brandenburg, sein umfangreichstes Werk, noch heute von großer Bedeutung. Danke, Fontane. Randnotiz An einem Spätsommernachmittag: »Polizeinotruf, was können wir für Sie tun?« »Hallo, ich heiße Melanie Knies, stehe mitten im Wald in Grünau und habe einen verletzten Greifvogel gefunden. Alle Stellen, die ich bereits kontaktiert habe, sagten, das wäre Sache der Polizei« »Können Sie den Vogel zu uns bringen?« »NIEMALS!« »Gut, ich schicke einen Wagen.« »Polizeioberwachtmeister Müller, wir sind unterwegs zu Ihnen. Können Sie uns ihren Standort erklären.« »Haben Sie Google Maps?« »Nein!« »Können Sie mich orten?« »Wir sind nicht bei Berlin C.I.S. Können Sie unser Blaulicht sehen?« »Nein. Können Sie mein Pfeifen hören?« »Ja.« »Gut, dann pfeife ich jetzt alle 30 Sekunden, bis Sie hier sind!« Vogel gerettet. Ein Track aus dem Buch BERLIN GEHT GASSI Autorin: Melanie Knies Comments are closed.
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