Am schönen Tegeler Fließ dem Geruch der Pferde folgen
Wenn wir uns im Rudelverband einen Lieblingstrack aus dem Buch BERLIN GEHT GASSI auswählen müssten, was wir aufgrund von genetischer Entscheidungsunfähigkeit nicht können, dann wäre dieser hier ganz vorne mit dabei. Gioia und Magnus sind muskelbepackte Hochleistungssportler und somit begeistert von allem, was länger als zwei Stunden dauert. Und ich bin begeistert, weil das After-Show-Programm folgendermaßen aussieht: Fressen – Körbchen – Ruhe. Diese Route von Hermsdorf nach Lübars und zurück beschließt einen unserer sogenannten »heute nur noch eine Pipi-Runde« – Tagen. Ich liebe sie. Der Bonustrack auf dem Track sind für uns die Pferde, die wir treffen werden. Wesen von einem anderen Stern, spannend im Geruch, aufregend im Ab- und interessant im Nachgang. Seid Ihr dabei? TRACKVERLAUF Wir starten »Am Lehnshof« und laufen den kleinen Weg zwischen Haus 16 und 18 hinunter zum Fließ. Es geht nach links, bis wir die Gelegenheit bekommen, über eine Brücke auf die andere Seite des Fließes zu gelangen. Unsere Laufrichtung bleibt aber gleich. Wir halten uns immer dicht am Wasser und überqueren die asphaltierte Straße »Am Freibad«. Wenn Du und Dein Vierbeiner Lust haben, dann macht doch einen kleinen Abstecher in den Hundegarten und testet Euer Geschick in Sachen Agility. Wir wandern weiter am Fließ entlang und kommen nach wenigen Metern an eine Holzbohlenbrücke. Rauf und rüber. Hinter der Brücke geht es weiter auf dem Weg, von dem links ein Trampelpfad abzweigt. Lauf ruhig auf dem Trampelpfad weiter, dann kommst Du näher ans Fließ und auch zu einer Bademöglichkeit für Hunde. Der Trampelpfad mündet automatisch wieder auf den Hauptweg. Weiter geradeaus. Das ist ein Frauentrack: verlaufen unmöglich. Am Ende geht es über eine kleine Holzbrücke, hinter der wir uns für links oder rechts entscheiden müssen. Nimm‘ rechts. Und an der nächsten Kreuzung auch wieder rechts…es sei denn, Du möchtest einen Abstecher zum Köppchensee machen. Dann wende Dich hier nach links. In den Niedermoorwiesen gibt es Umgebungskarten und nur wenig Wege, die Du laufen kannst. Der See ist übrigens eingezäunt. Wir wenden uns Richtung Lübars und laufen quasi downtown in die City. Auf der linken Seite befindet sich der Kräuterhof und auf der rechten Seite wunderbar restaurierte Häuser und Höfe. Ein Träumchen. Wir gehen auf »Alt Lübars« an Kirche, alter Telefonzelle und LabSaal vorbei durch den Ort. Wenn die Straße einen Linksbogen macht, klinken wir uns aus und gehen geradeaus weiter zurück ins Grüne. Wir schlendern an den Häusern vorbei bis zum Deilingeweg, die zweite Möglichkeit rechts abzubiegen, laufen über eine kleine Steinbrücke Richtung Fließ. Auf den Wiesen hinter den Häusern haben wir dann an einer Trampelpfad-T-Kreuzung die Gelegenheit, links abzubiegen, und das tun wir auch. Schau mal nach links. Tolles Haus, oder? Wir erreichen die Straße »Am Vierrutenberg«, biegen vor der Schule rechts ab, bleiben bis zum Ende auf dieser Straße, gehen links und folgen dem Wanderweg. So erreichen wir das Naturschutzgebiet, das wir auf Holzbohlen durchqueren. Unsere nächste Entscheidung wird sein, links abzubiegen und auf der rechten Seite des Fließes den Heimweg anzutreten. Wir bleiben zwischen Häusern und Fließ bis zu einem auffälligen Gebäude, das offenbar von einem kreativen Architekten gestaltet wurde. Hier geht es links ab, und wir überqueren auf einem Trampelpfad das Fließ. Danach geht es eine kleine Anhöhe hinauf, an einem weißen Bungalow und dem Sportplatz des VfB Hermsdorf vorbei. Wir überqueren die Seebadstraße, folgen der Seestraße, bis wir rechts in den Lotosweg abbiegen können. Am Ende – Achtung: tolle Gebäude! – führt uns ein schmaler Pfad links zurück zum Fließ. Wir bleiben auf dieser Seite, gehen rechts entlang zurück zu dem Durchlass zwischen Haus 16 und 18. Ach, schön war’s. Lasst laufen! Überall, wo mehr als drei Grashalme wachsen, ist Leinenzwang. Das Gefühl könnte man entwickeln, wenn man über die Grünstreifen der Stadt streift. Aber ganz so ist es nicht. Der ein oder andere Freilauf erfüllt bestenfalls eine Alibi-Funktion. Aber der ein oder andere Freilauf ist genial gemacht. Da sich diverse Internetseiten bereits um die Veröffentlichung gekümmert haben, verfahren wir nach dem Studentenprinzip: wir wissen nicht alles, aber wir wissen, wo es steht. Hundefreilauf Grünflächen: www.stadtentwicklung.berlin.de/hundefreilauf Hundefreilauf Forst: www.stadtentwicklung.berlin.de/hundeauslauf und gesammelt hier: www.berliner-hundeauslaufgebiete.de Nur mal Guten Tag sagen »…und täglich grüßt das Murmeltier« denke ich mir noch, bevor ich meine Hündin an der Schleppleine vom Hinterteil des Bobtails pflücke. Wie immer läuft das joggende Herrchen weiter. Zum 3. Mal. Zum 3. Mal kommen Herr und Hund von hinten angerannt, auf lautlosen Pfoten. Meine Hunde werten das als Angriff. Von hinten angerannt kommen, das setzt erstmal eine Backpfeife. Der arme Bobtail. Er tut mir leid, versucht er doch nur, Herrchen nicht aus den Augen zu verlieren. Wenig später kommt von vorne der Ruf »Ist das ein Rüde?«. Ich habe beide Hunde an der Leine, weil ich über die Straße möchte, gucke nur verständnislos. »Na, die müssen doch mal Guten Tag sagen« kommt die Erklärung auf meinen fragenden Blick. »Ich habe beides und würde jetzt gerne weiter« antworte ich. »Die armen Hunde…die dürfen wohl gar nichts« murmelt es verstohlen hinter meinem Rücken. Ein Track aus dem Buch BERLIN GEHT GASSI Autorin: Melanie Knies Comments are closed.
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