892km² Gesamtfläche und knapp die Hälfte grün. Berlin, bleib so!
Der Publizist Scheffler schrieb einst über Berlin: »Berlin aber will Liebe auch gar nicht von seinen Bewohnern. Ist der Geist der Stadt nicht im tiefsten national, so ist er doch auch nicht sentimental. Wie mit einem Witzwort der Selbstironie hilft sich dieses hart determinierte Stadtindividuum über die verborgene Tragik seines Daseins hinweg (...) über die Tragik eines Schicksals, das (...) Berlin dazu verdammt: immerfort zu werden und niemals zu sein.« Für viele Besucher ist diese Stadt eine ewige Baustelle, die zwar mit Historie und Denkmälern punkten kann, aber der Weg zu selbigen ist gepflastert mit…oder besser: wird gerade gepflastert. Preßlufthämmer, hupende Autos, donnernde Lkws – das ist der Sound der City. Aber nicht für uns URBs. Wir wissen, wo die Stadt zart wird, wo sie sich sanft dem Besucher anbietet, wo sie zum Chillen einlädt. Berlin GEHT grün! Achtung: Das Südgelände Schöneberg ist kostenpflichtig und hundefrei. Die nachfolgenden Points sind aber alle gratis und hundetauglich. 1. Natur-Park Schöneberger Südgelände Warum ist das so leer hier? Es wundert mich doch sehr, denn ich finde es fantastisch hier. Bis in die 1960er Jahre war dieses Gelände der Rangierbahnhof Tempelhof, in dessen Natur Chic und Charme nur bedingt zugegen waren. Nach dessen Schließung wurde der Landschaft die Chance gegeben, sich hier wieder breit zu machen. Und diese hat sie genutzt. Im Sommer erinnern Teile des Geländes an einen Urwald, in dem sich verrostete Schienenstränge, Kunstobjekte und Bahnrelikte verbergen und darauf warten, entdeckt zu werden. Puh... der letzte Satz ist doch recht abgegriffen, aber so ist es nun einmal. 2. Volkspark Rehberge Achtung! Hier kommt ein Déjà-Lit: Warum ist das so leer hier? Es wundert mich doch sehr, denn ich finde es fantastisch hier. Ja, das gilt auch für den Volkspark Rehberge. Ob Sommer oder Winter, hier ist selten viel los. Während sich der ein oder andere durch den Tiergarten schlängelt, bietet der Volkspark Rehberge jedem Platz zum Was-auch-immer: Joggen, schlendern, urben, Tiere gucken, Gassi gehen, rodeln, Kino, essen, trinken, nackedeiliegen. Graffittibegeisterte URBs gehen hinter dem Plötzensee Richtung Kanal. Am Schwarzen Graben stehen Mauerteile. Ein bißchen Klettern und Du gelangst auf deren Rückseite. Hier lassen Sprayer ihrer Kreativität freien Lauf. 3. Viktoriapark Dieser Park ist schön übersichtlich und kommt ohne große Beschreibung aus. Aber hast Du schon das nette Café von Philipp hinter dem Denkmal auf dem Gipfel entdeckt? Die X-Berghütte ist bei gutem Wetter ideal für das Aprés-Bergsteigen. 4. Plänterwald Ein Besuch im Plänterwald ist im Frühling von Bärlauchduft begleitet. Teppiche dieser mit dem Knoblauch verwandten Pflanze machen sich hier breit. Bei wem dieser Duft ein Hungergefühl auslöst, ist hier goldrichtig. Restaurantschiffe und Fressbuden warten an der Rummelsburger Bucht auf den, der sich den Magen vollschlagen möchte. Eine Zaunbesichtigung des vom Zerfall bedrohten Spreeparks ist ein Muss. Die besondere Patina, die diesem Park durch die Nichtnutzung auferlegt wurde, macht ihn erst richtig interessant. Weitwandern: der Mauerweg Das könnte eine URB-Jahresaufgabe werden: den kompletten Berliner Mauerweg mit seinen 160 Kilometern in Etappen abzulaufen. Der Weg ist größtenteils asphaltiert und seit 2005 fertig gestellt. Lange Abschnitte führen über die Straßen, die zu DDR-Zeiten von den Ostsoldaten für ihre Grenzkontrollfahrten genutzt wurden. Einige wenige Abschnitte mussten allerdings neu angelegt werden, da Eigentumsrechte dem Weg im selbigen standen. In Berlins Mitte finden sich nur noch drei Original-Mauerabschnitte. Weiter außerhalb allerdings sind noch deutlich mehr Abschnitte der etwas niedrigeren Hinterlandmauer erhalten. Außerdem trifft man entlang der alten Grenze auch auf den einen oder anderen Wachturm, die sogenannten Führungsstellen. Auch in Zukunft mobil »Mobilität verantwortlich sichern – Verkehr zukunftsfähig gestalten« so steht es in der Präambel des Stadtentwicklungsplanes 2025, dem Kursbuch der Berliner Verkehrspolitik. Die Ziele sind eine Gewährleistung der Mobilität im Einklang mit Umwelt und Natur. Eine schwer zu lösende Aufgabe in einer Millionenstadt, die stetig wächst. Aber es gibt gute News: Das Verkehrsaufkommen ist rückläufig, während Rad- und Fußverkehr zulegen. Und wir arbeiten daran, dass das noch mehr wird. URBs, auf die Füße, fertig, go! Unter Punkt 2 des Planes sind die Punkte zusammengefaßt, Berlin rad- und fußverkehrfreundlich zu gestalten. Unter anderem steht dort auch, dass bis 2016 der Fußgänger langfristig als gleichberechtigte Verkehrsart etabliert werden soll. INFOS ZUM THEMA Marienhöhe Zahlreiche Eichhörnchen besiedeln den trigonometrischen Punkt am Gipfel der Marienhöhe. 12105 Berlin, Marienhöher Weg Gemeindepark Lankwitz Wildgehege, Vogelvolieren, ein See, Rasenflächen, ein Trimm-Dich-Pfad, Kinderspielplätze... 12249 Berlin, Malteserstraße Schlosspark Schönhausen Es muss ja nicht immer das Schloss Charlottenburg sein. 13156 Berlin, Tschaikowskistraße 1 Volkspark Schönholzer Heide Weitgehend naturbelassen, inklusive altem Bunker, wilden Gräbern & Ehrenmal 13156 Berlin, Friesenstraße Freizeitpark Lübars 85,3m Höhenunterschied sind es bis zum Gipfel (Lübarser Höhe), einer begrünten Müllhalde. 15827 Berlin, Karl-Marx-Straße Park Am Gleisdreieck Kinderzimmer, Stangenwald,Rosenduftgarten, Boulebahnen und Tanzfläche 10965 Berlin, Monumentenstraße Ernst-Thälmann-Park Platte im Hintergrund, Grün vorne. Highlight: die Skulptur des Namensgebers 10405 Berlin, Danziger Straße Ein Point aus dem Buch BERLIN GEHT Autorin: Melanie Knies Comments are closed.
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