Eine Umrundung des »inoffiziellen Wiener Central-Parks« mit Skyline der TwinTowers!
Im Erholungsgebiet Wienerberg zu stehen, ist ein richtig »urbiges-Gefühl«. Mein Blick schweift über das stille Gewässer, zum Schilf- und Grüngürtel im Hintergrund weiter zu den Hügeln des Wienerwaldes am Horizont und – mittendrin in diesem Szenario – zu den gewaltigen Bauten des BusinessPark Vienna mit ihren TwinTowers. Die Skyline erinnert mich in diesem Augenblick etwas an New York und sofort bekommt das Erholungsgebiet den Namen »inoffizieller Central Park Wien«. Durch die Halbautobahn Triester-Straße ist der Wienerberg eigentlich zweigeteilt. Diese Erkundungstour beschränkt sich auf den östlichen Teil, der von den Lehmteichen der ehemaligen Ziegelgewinnung geprägt ist. Mit ein bisschen Glück kann man hier der Sumpfschildkröte und munteren Fischen begegnen. Baden ist im großen Teich erlaubt, allerdings kippt die Wasserqualität im Hochsommer recht schnell, da sollte man sich auf die Nase verlassen. ;-) Laut Auskunft der Stadt Wien schwimmt man aber unbedenklich. Im Wienerberg Arial befinden sich viele Picknick- und Liegemöglichkeiten. Spiel-, Fußball-, Beachvolleyball- und Streetballplätze sowie ein Kräutergarten und einige Apfelbäume (köstliches Obst!) lassen sich ebenfalls dort aufspüren. Noch etwas zum westlichen Teil des Wienergbergs: Hier befindet sich ein Golfplatz und der BusinessPark Vienna, die beide auf dem Arial der ehemals größten Wiener Mülldeponie errichtet wurden, die heute noch Quecksilber und andere Schadstoffe ins Grundwasser abgibt. An der Deponieoberfläche wurden erhöhte Methanwerte gemessen. Also hier nicht ernten, baden oder lange schlafen ;-). TRACKVERLAUF Startpunkt ist in der Grohnergasse, die direkt in den Friedrich-Adler-Weg mündet. Hier ein kurzes Stück nach rechts und bei der ersten Möglichkeit nach links in das Areal einbiegen. Geradeaus bis zu einem hölzernen Brückchen. Dieses überquert man (links) und beginnt den Teich zu umrunden. Ob man nun den Weg auf der Karte nimmt oder auf eigene Faust spaziert, ist egal. Die interessantesten Punkte sind jedenfalls im Plan (unten) eingezeichnet. HISTORISCHES Arsenal, Hauptzollamt, Semmeringbahn und viele Wohnhäuser haben eines gemeinsam: Sie sind erbaut aus den Ziegeln der lehmreichen Erde des Wienerbergs. Von den Römern bis zu den 1960er Jahren war jenes Gebiet hauptsächlich der Ziegelgewinnung untertan. Der Höhepunkt des Lehmabbaus wurde mit der von Maria Theresia errichteten staatlichen Ziegelfabrik erreicht. Aus diesem Werk entwickelte sich die Firma Wienerberger, die heute weltweit tätig ist. Dunkle Jahre gab es auch am Wienerberg. Um 1870 begann eine Ausbeutung der Ziegelarbeiter. Diese erhielten nur Werkslohn und Arbeitszeiten von bis zu 20 Stunden am Tag waren keine Seltenheit. Geschlafen wurde in »Massenlagern« auf Stroh. 1960 wurde der Abbau unrentabel und die Stadt Wien begann die entstandene »Mülldeponie« in ein Erholungsgebiet umzugestalten. KÖSTLICH: ÄPFEL IM SCHLAFROCK Ein altes, leckeres Rezept und günstig obendrein! Mit »Schlafrock« ist der Backteig gemeint, in den die Äpfel »hineinschlüpfen«. Hier die Zutaten für 4 Portionen: 1 Ei, 120g Mehl, 1/4 Liter Milch, 4 Äpfel, Salz, Zimt und Staubzucker;
Ein Track aus dem Buch WIEN GEHT Autorin: Jine Knapp Comments are closed.
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