Gestatten, mein Name ist URBert.
Ich bin, wie mein italienischer Kollege, auf der Suche nach dem Glück. Deswegen urbe ich durch die Stadt. Mariahilferstraße, wie man im Video unschwer erkennen kann. Ich wollte ja sogar ein Mädel ansprechen, war aber dann doch zu schüchtern. Leider. Denn ein bisschen Liebesglück wäre mir schon vergönnt, finde ich. Wie ich also so die Mariahilferstraße entlang gehe, erlebe und entdecke ich die merkwürdigsten Dinge. Metallteile, die aus dem Asphalt ragen, händeverschlingende Postkästen, Menschen, die mir Pizzareste anbieten und sogar wildgewordene Frauen, die um ihre Einkaufssackerln bangen, obwohl ich ihnen nur meine Hilfe anbieten wollte. Naja. So sind Städter eben. Komische Leut. Irgendwie Wilde. Ich bin also auf der Suche nach dem Glück. In der Tiefgarage habe ich es nicht gefunden. In der Kirche auch nicht. Dann war da noch das Museumsquartier. Schön groß ist es dort. Soviel freie Fläche zum rumurben. Leider hat mich ein uniformierter Typ von dort verjagt... finde ich nicht ok. Schließlich darf man doch noch urben gehen, oder etwa nicht? SCARAMOUCHE – THEATER MIT MASKEN Scaramouche ist ein vom Schauspieler, Regisseur und Maskenbauer Martin Schwanda gegründetes Theater, das sich ganz auf das Spiel mit Masken fokussiert. Das Theater arbeitet spartenübergreifend und vereint Bildende Kunst (Maskenbau), Musik, Bewegungstheater und Schauspiel. Die erarbeiten Produktionen werden nationalen und internationalen Festivals als Gastspiel angeboten. Da sie ganz ohne Sprache auskommen, sind sie weltweit zu verstehen. SCARAMOUCHE URBT Neue Masken werden auf eine Art »Testmission« auf die Strassen geschickt. Beobachtet wird dabei, wie die Leute auf sie reagieren. Die Maske geht. Durch Strassen, über Plätze, in Lokale und Geschäfte - immer in Kontakt zu den Menschen, immer mit der Lust Neues zu entdecken. Mit einer Maske auf den Strassen unterwegs zu sein ist eine aufregende Art, Wege und Dinge (neu) zu entdecken - Dinge und Situationen, an denen man ohne Maske vorbeigehen würde. Durch das extrem eingeschränkte Sichtfeld sind Blick und Bewegungen automatisch geführter, vorsichtiger und fokussierter - Entschleunigung pur. Und erst durch den Blick und die Bewertungen der Betrachter, mit denen man interagiert, erfährt man, wie die Maske wirkt und was für ein Typ/was für Typen die Maske eigentlich sein könnte. Außerdem ist man ein wenig inkognito unterwegs und die Tatsache, dass niemand das Gesicht hinter der Maske sieht, macht frei und frech - sehr zur Freude der Passanten. Die Masken sind kleine Irritationen im gewohnten Alltags-Trubel und lassen auch ihre Betrachter ihre Umwelt wieder mit frischerem Blick begegnen... MARTIN SCHWANDA hat am Max Reinhardt Seminar Schauspiel studiert und machte dort bei seinem Lehrer Samy Molcho die ersten Erfahrungen mit Theatermasken und Maskenspiel. Nach Engagements an verschiedenen Theatern in Deutschland und Österreich lebt er seit 2003 mit seiner Familie wieder in Wien. Nach einer großen Theatersinnkrise hat er mit seinem Scaramouche-Projekt seine Nische gefunden. Daneben spielt er als freiberuflicher Schauspieler sehr erfolgreich bei ausgesuchten Theaterproduktionen mit. Als Maskenbauer ist Martin Autodidakt – seit zwei Jahren beschäftigt er sich intensiv damit. Der Herstellungsprozess ist aufwendig und besteht aus mehreren, teilweise sehr zeitintensiven Arbeitsschritten: auf einem Gipskopf wird ein Modell geformt, von dem dann mit Silikon ein Abdruck genommen wird. Dieser Abdruck wird mit einer Stützform aus Gips stabilisiert. In diesem Negativ wird dann mit einem speziellen Maskenpapier (aus Florenz) ein Positiv hergestellt. Wenn dieses trocken ist, kann es aus der Form genommen und nachbearbeitet werden: zuschneiden, schleifen, bemalen, innen lackieren und mit Lederpölstern ausstatten.... und zu guter Letzt bekommt die Maske dann auch noch eine Perücke. Das alles macht Martin in seinem Atelier im 8. Bezirk selbst – die URBs sind fasziniert! Scaramouche - Theater mit Masken, www.scaramouche.at |
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