Manuel Rubey, der österreichische Schauspieler (Falco – Verdammt, wir leben noch) und Sänger von der Rockband Mondscheiner zeigt uns seinen WildPlace, welcher sich in den Steinhofgründen im 14. Bezirk befindet. Ich treffe ihn beim Eingang bei der Feuerwache und obwohl ers nicht so sehr mit der Natur hat, wie mir Manuel gleich am Anfang erzählt, mag er diesen Ort hier sehr gern. Es ist ein guter Stadtnatur - Kompromiss für ihn. Um diese Jahreszeit ist es hier wie überall eher grau als grün, aber man hat einen wunderbaren Ausblick und kann beim rumurben ein paar Sonnenstrahlen einfangen und die Welt schön finden.
Der WildUrb Track »Tiefe Gründe« erzählt uns die Geschichte rund um dieses Gebiet, wo ja in der Vergangenheit teils ganz schreckliche Dinge passiert sind. Otto Wagner hat das Landschaftsbild hier stark geprägt und heute streitet man sich darüber, ob die Pavillions zu privaten Wohnräumen umfunktioniert werden sollen. Budgets werden gestrichen, so dass die Möglichkeit zur Erhaltung der Bauten kaum gegeben ist. Und was ist dann? Wer soll sich das leisten können hier zu wohnen. Wieder sind es eher die Privilegierten, die Upper Class, der im Wald, auf der Anhöhe mit Blick über die Stadt im Otto Wagner Stil zu wohnen erlaubt sein wird. Schon wieder wünsche ich mir mehr Ausgewogenheit und Gerechtigkeit und frage mich, warum sich noch nichts geändert hat daran, dass die Reichen und Schönen oben und das Fußvolk unten wohnt, warum es in jedem öffentlich geförderten Wohnbau eher die schlechteren und nie die besseren Wohnungen sind, die sich Otto-Normal(wut)bürger leisten kann. Die gesamte Psychiatrische Abteilung vom Otto Wagner Spital soll auf alle anderen Spitäler in Wien, die wie man ja eh weiß, schon total überfordert sind verlegt werden. Ob das ein guter Plan ist? Nun ja. Neben den psychisch Kranken will man halt nicht sooo gern wohnen, also besser bringt man sie anderswo unter. Erhalten bleibt das Pulmologische und Orthopädische Zentrum. Solche Patienten machen da oben wahrscheinlich eh keine Mätzchen. Das Selbe soll übrigens mit dem Krankenhaus Hietzing, ein historischer Bau am schönen Lainzer Tiergarten gelegen, passieren. »Privatisierung ist Diebstahl an der Öffentlichkeit«, so der Titel eines Artikels in der Le Monde diplomatique von Ugo Mattei. Privatisieren stammt vom Lateinischen »privare« = rauben ab. Was wir in den letzten Jahren als vermeintlich besser überredet bekamen, zeigt sich am Ende als schlimmen Verlust. Es hieß, das wir uns um Eigentum viel besser kümmern würden, als um Gemeingüter. Aber genau das Gegenteil ist der Fall. Das, was wir gemeinsam auf Basis selbst erstellter Regeln nutzen wird viel besser gepflegt. Das, was im Privatbesitz ist und über das durch Bezahlung der Nutzung durch andere Profit gemacht wird, kann nur ausgedünnt werden. Denn da muss der Gewinn maximiert werden und das geht dann am besten, wenn möglichst wenig Aufwand in den Betrieb gesteckt wird. Daher gehen nun viele Projekte wieder zurück in die Gemeinschaften, seien es Wasserwerkte, E-Werke oder sonstige Betriebe. Also Hände weg von unseren Gemeingütern, sagt Dr. Martin Bartonitz. Er hat auch einen interessanten Artikel über unser Geldsystem – im Widerspruch zur Grundregel: Du sollst nicht stehlen – geschrieben. Manuel Rubey spielt übrigens die Hauptrolle in der 10-teiligen Internetserie Fauner Consulting. Diese Serie wurde ohne irgendwelche Fördergelder oder Unterstützung durch Sponsoren und ohne Auftrag eines Fernsehsenders produziert, was wieder einmal zeigt, dass es auch anders GEHT. Das Leute, ist absolutely urbig und sehenswert! |
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