Gestern, beim nachhause spazieren um Mitternacht, als mir die kalte Jännerluft ins Gesicht wehte, als ich die sonderbaren Gestalten bemerkte, die um diese Uhrzeit gerne meinen Weg kreuzten, als die Schatten um mich herum tanzten, sah ich den Vollmond.
Es war mir ein bisschen unheimlich ums Herz, wie immer, wenn ich alleine durch die nächtliche Stadt flaniere. Es war ungewohnt ruhig, ich spürte die Stadt schlafen. Einige Schritte vor mir sah ich die Silhouette eines händchenhaltenden Pärchen. Und da muss ich nach wie vor an dich denken. Denn der Mond, der warst du. Mein Mond. Anders als die anderen Pärchen nannte ich dich nicht Sonnenschein, denn der Nachthimmel faszinierte mich mehr. Außerdem stand er für die Auf und Abs der Beziehung - doch auch für die Beständigkeit. So kann man sich täuschen. Anfangs warst du wie der Vollmond, leuchtend hell, immer an meinem Himmel. Ein scheinbar immerwährender Lichtblick in der Dunkelheit. Doch unweigerlich ließ deine Strahleleistung nach, du wurdest dunkler und ein kleinerer Teil meines Lebens. Vielleicht lag es daran, dass mein Leben zum Tag wurde und die Dunkelheit sich aufhellte. Möglicherweise ist einfach der Neumond gekommen. Ich blicke zum Mond und sehe, was der Himmel zeigt: Ferne. Vergangenheit. Auch wenn ich noch manchmal in den Nachthimmel schaue und wehmütig werde, wenn der Erdtrabant mich anstrahlt - mein Leben ist jetzt der Tag und die Erde. Diesen schönen Text und die urbigen Bilder hat uns Christina geschickt. Sie hat einen Mag.(FH) in Marketing & Sales (für den Kopf) und studiert jetzt noch Theater-, Film- und Medienwissenschaft (fürs Herz). Sie ist 24 Jahre alt, lebt in Wien und liebt das Leben mit allen Sinnen zu erleben! Christina bezeichnet sich selbst als emotionsgeladen, gefühlsduselig, zwanghaft neurotisch, arrogant und selbstzweifelnd, begeisterungsfähig, Kommunikationsjunkie, Vollblutösterreicherin, Träumermädchen, Musik-addicted. Aber in jedem Fall ist sie ein richtiger URB! Ihre meistgebrauchten Zitate hat sie uns auch noch verraten... I am one of those melodramatic fools (Green Day). Freedom is just another word for nothing left to lose (Janis Joplin). Zu erkennen, dass man glücklich war, ist leicht [...] zu erkennen, dass man glücklich ist, ist Kunst (Kettcar). Autorin: Christinas Blog, paleica.net |
Kategorien
Alle
|