Harald Havas ist der Meister im Wien Wissen. Er schreibt Wien Bücher, Sammelsurien, Comics,... Wahnsinn! Was der alles weiß, was der alles schreibt!! Er selbst nennt es kurioses, unnützes Wissen. Aber was heißt hier unnütz? Wohl eher wild! Denn eigentlich gerade deswegen gehört Harald Havas in die WildUrb Welt. Mir scheint, er ist ein wirklicher „wild, WildUrb“.
In seinen beiden Büchern „Kurioses Wien“ und dem gerade erschienenen „Furioses Wien“ beschreibt Harald Havas Dinge, die entweder keiner kennt oder keiner wirklich hinterfragt. In unserem Video verrät er uns, wo sein Lieblingsplatz ist und warum dieser Lieblingsplatz jetzt gar nicht mehr sein Lieblingsplatz ist. Sie haben ihn ihm weggenommen. Wer? Findige Garten- oder Praterlandschaftsplaner, wer weiß das schon so genau... Entlang der Prater Hauptallee, neben uns die Bowlinghalle und hinter uns die Endstelle von der 1er Bim, gehen wir den Konstantinhügel hinauf. Die Erhebung ist nicht natürlich entstanden, so wie alle höheren Erhebungen im Prater nicht natürlich entstanden sind, weil der Prater ja früher Aulandschaft und Flussarme von der Donau waren. Bei einem Spaziergang hat Harald das Plateau am Konstantinhügel für sich entdeckt. Es handelt sich hier um einen sogenannten „Bisschen-Aussichtspunkt“. Deshalb, weil man von allen Richtungen ein bisschen eine Aussicht hat. Ein bisschen über die Stadt, ein bisschen in den Prater und auch ein bisschen in den 2. Bezirk. Man ist mitten in der Stadt, mitten im auch sonst so turbulenten Getriebe und doch ein bisschen abgehoben. So ein bisschen eben ;-) Jedenfalls war dort, wo der Konstantinhügel jetzt ein „Wimmerl“ hat, ein Kraftplatz. Das „Wimmerl“ soll als Rodelhügel dienen und ganz oben stehen ein paar Bänke und Tische, die zum Verweilen einladen sollen. Aber Harald kann es nicht verstehen. Ihn lädt da nix mehr zum Verweilen ein. Er hat alles versucht, doch der Platz ist nicht mehr, was er einmal war. Alles das, was seinen Platz so energetisch, so besonders machte, findet er nicht wieder. Das „Wimmerl“ blockiert ganz offensichtlich die Kraft und der Platz strahlt jetzt nicht mehr wie früher, so eine herrliche zentrale Ruhe aus. Schade! Also hilft nur eins: es muss ein neuer Lieblingsplatz her! Wir finden ihn in der Nähe der U3 Schlachthausgasse. Unweit von hier befindet sich nämlich ein Naturschutzgebiet mitten in der City. Eine sogenannte StadtWILDnis. Das freut die URBs gleich sehr, denn in wilden Stadtgegenden wie dieser, sind wir ganz und gar zu Hause. Auf dem Weg dorthin allerdings, ist die Stadt laut, die Häuser wirken seelenlos und kalt und es riecht irgendwie nach Industrie. Parallel zur Schlachthausgasse stadtauswärts zweigt die Maiselgasse von der äußeren Baumgasse ab. Hier finden wir den Zugang zur Wiener Stadtwildnis in Erdberg. Wenn man in die Tiefe der Wildnis eindringt, betritt man ein einzigartiges Stück Wiener Boden von spröder Üppigkeit. Verdichtet wird die Stimmung durch die "hochplateauartige" Lage des Areals von mehr als zehn Metern über dem Terrain, in das bis zur Regulierung die Donau eingebettet lag. Sie war es, die – im Bogen anströmend – durch Anprall einen eindrucksvollen Steilhang geschaffen hat. Den Horizont bilden Industrie-, Gewerbe- und Wohnbauten sowie die hochliegende Stadtautobahn. Die Lärmkulisse ist nicht unbeträchtlich, sie ist aber von Vogelgezwitscher durchsetzt. Was ist das Einzigartige an dieser sogenannten "Stadtwildnis" in Erdberg? Im Laufe von Jahrzehnten ist hier – geschützt von Zaun und Beschränkungen eines künstlichen Standortes – auf einer mächtigen Erdaufschüttung über weitläufigen Kellern ein Pflanzenbestand herangewachsen, der eine außergewöhnliche Atmosphäre verbreitet. NOCH WAS: Und bevor wirs vergessen: nicht nur Venedig und Reutlingen hat enge Gassen. Nein, auch Wien kann das. Wo? Das verrät uns Harald im Video hier auf der wildurb.at und in seinem Buch „Furioses Wien“ auf Seite 56/57. Aber bevor ihr durch solche gar engen Gassen geht, versprecht uns bitte eins: Nicht zu viele Wiener Schnitzerl essen, okay?! ;-)) BUCHTIPPS Furioses Wien: Ungewöhnliches, Unbekanntes, Unglaubliches von Harald Havas, Metro Verlag Wien, ISBN 978-3993000349 Kurioses Wien von Harald Havas, Metro Verlag Wien, ISBN 978-3993000004 Website von Harald Havas, www.havas.at |
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