Ich tue mir schwer beim Kartenlesen und bevor das Navi erfunden wurde, führten mich Landkarten mitunter an interessante Orte, aber nur selten ans gewünschte Ziel. Ich musste sie drehen und wenden, da mein unterentwickeltes Gehirn nicht in der Lage ist, bei einfacher Haltung dieser papierenen Wegweiser links von rechts, oben von unten oder gar die Himmelsrichtungen zielführend zu interpretieren. Nach dem Weg zu fragen, ist vielleicht Frauen möglich, derart unmännliches Verhalten verbieten mir aber sowohl Stolz als auch Grundsätzliches, das irgendwo in unserem Y-Chromosom verborgen ist.
Wir tun das einfach nicht und irren stattdessen lieber ziel- und ahnungslos durch Straßen sowie durch Wald und Flur. Und die Erfahrung gibt uns Recht: Noch immer haben wir unser Ziel erreicht! Um- und Abwegen, Kinder- und Frauengemaule im Ohr; Zank ,Hader und Scheidungsdrohungen, können einen echten Mann nicht dazu bringen, totale Unwissenheit über derzeitigen Standort, Weg und Ziel zuzugeben. Niemals! Denn es gilt, das Gesicht auch in ausweglos erscheinenden Situationen zu wahren. Nach einem Weg zu fragen, ist ähnlich unmännlich, wie in Gebrauchsanweisungen zu lesen. Selbst von Birkenstockschlapfenträgern mit selbstgestricktem Pulli, die sonst zu jeglichem Eingeständnis, ihrer gefühlsbetonten und weiblichen Seiten stundenlange Sermone zu halten in der Lage sind, ist von einer Wegbefragung nichts überliefert. Diesbezüglich sind wir alle Machos! Und so gehen und fahren wir im Kreise, jedesmal entzückt beim Anblick des lieblichen Kirchleins, des blumengeschmückten Bauernhauses, oder des faszinierenden Steines, den wir unseren entnervten Begleitern unbedingt noch einmal zeigen wollten, bevor es dann dem eigentlichen Ziele zuzustreben gilt. Kirche, Stein und Bauernhaus, die ewig gleiche Tankstelle, wir werden ihnen auf unserem zielgerichteten Weg noch öfter begegnen. Macht aber nichts, denn das große Ziel liegt unverrückbar vor unserem inneren Auge und irgendwann erreichen wir es dann. Denn der männliche Orientierungssinn gehört zum Untrüglichsten in dieser unsteten Welt – auf ihn können wir uns zu 100% verlassen. Wer dennoch leichte Zweifel an meinen, aus dem Brustton der Überzeugung vorgetragenen Ausführungen hat, könnte sich natürlich auch eines nicht unpraktischen Tools bedienen. Um nämlich, ähnlich begabten Pfadfindern wie mir, die WildUrbschen Trackverläufe einfacher zu gestalten, wurde nun eine feine Web - App entwickelt, die es selbst mir unmöglich macht, mich auf meinen Fußmärschen zu verlaufen. Und der große Vorteil: kein Jota Männlichkeit geht dabei verloren, da niemand befragt werden muss und Kompetenzzweifel à la „Oida, der hat keine Ahnung, wo wir sind“ erst gar nicht aufkommen. „Er hat alles im Griff“ wird man stattessen anerkennend raunen. Keinerlei Zweifel eurer Ortskundigkeit und Führungspersönlickeit sollten mehr aufkommen. Das System ist denkbar einfach: Entweder ihr macht euch diesen QR.Code zunutze oder geht auf www.wildurb.at/urbmap oder ganz einfach www.urbmap.at und schon habt ihr alle Bücher und die jeweiligen Tracks auf eurem Android oder Apple Smartphone gebunkert. Track aussuchen und die Karte zeigt euch an, wo ihr euch gerade befindet und wo’s langgehen soll. Praktische Sache, denn wer nicht immer die ganze WildUrb Bibliothek, mit sich herumtragen will, immerhin sind es schon 4 Bücher, und sich spontan zu einer kleinen Wanderung entschließt, kann hier aus dem kompletten Fundus des geherischen Erfahrungsschatzes der Community schöpfen. Probiert sie aus, einfacher geht’s wirklich nicht! |
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