Wer hierzulande meint, er könne einfach so mir nichts dir nichts eine Crowdfunding-Kampagne starten und würde damit ähnlich einer Mondrakete durchstarten, könnte auch versuchen eine zu bauen. Dass Crowdfunding nichts mit Almosen sammeln zu tun hat, dass Crowdfunding ein innovatives Finanzierungsmodell darstellt, welches meint, die Kunden, Fans, also die URBs schon vor der Buchfertigstellung gewissermaßen ins Projekt mit einzubeziehen, sind Dinge, die es zu erklären gilt.
Entgegen der Meinung pessimistischer Zeitgenossen, bin ich nicht der Meinung, dass Print tot ist. Nur, ich will halt auch dazu beitragen, dass es das Buch, so wie wir es verstehen, noch ein Zeiterl gibt. Buch ist für mich gedruckt und riecht nach Papier und Druckerfarbe. Wenn ich die Seiten umblättere, dann rascheln die Seiten, ich habe dabei ein haptisches Erlebnis. Bilde ich mir ein. Ich bilde mir ein, dass es mir mehr Spaß macht, ein richtiges Buch zu lesen, als die digitale Variante. Ja, ich habe auch ein E-Book zu Hause und nein, ich verwende es kaum. Ich ärgere mich auch darüber, dass ich es nicht verwende, weil es auch durchaus praktisch ist. Aber ich biege so gerne Eselsohren in Seiten, die ich später nochmal lesen mag und ich streich mir auch dann und wann die eine oder andere Zeile an, wenn sie mir gefallen hat und halleluja, wie liebe ich mein Bücherregal! Soviel zu meiner Vorliebe zu gedruckten Büchern... Dann noch die Sache mit den sterbenden Buchhandlungen. Traurige Sache das. Ich möchte das nicht! Ich stelle mir vor, mit meinen Enkelkindern Ausflüge in Bücherläden zu machen und mit ihnen Buch für Buch durchzublättern und ihnen so die Lust zum Lesen zu vermitteln. Hach! Im gleichen Moment stelle ich mir vor, wie es wäre, wenn es genauso wie es heute keine Greißler mehr gibt, später auch mal keine Buchhandlungen mehr geben wird. Nicht gut... Vor einigen Wochen war ich bei einem Unternehmensberater. Der hat mir gedruckte Bücher ausgeredet. Er meinte, keine Chance, das hält nicht. Wer am Markt bestehen will, der soll nur mehr digitales Zeug produzieren. Ich hab während des Gesprächs gemerkt, wie sich alles in mir verkrampft. Nennt es Ideologie, nennt es Dummheit oder die totale Naivität, aber ich werde seinen Ratschlägen sicher nicht nachGEHEN. Eher lass ich es ganz bleiben, Bücher zu machen, als dass ich mir den Genuss des Buches entgehen lasse. Dieses einen Moments, wenn die Lieferung einer Buchproduktion ankommt und ich das 1. Buch einer Auflage in Händen halten darf und darin blättere. Es ist dieses Glück von dem alle reden. Deswegen mache ich Bücher. Deswegen entsteht gerade WIEN GEHT 2. Deswegen setze ich mich für das Crowdfunding ein. Es ist eine wunderbare Möglichkeit, schon im Vorfeld, also vor der Produktion, die Menschen die dieses Buch lieben werden, ins Projekt einzubeziehen. Und wer uns hier unterstützt, unterstützt auch den Buchhandel! Heute war ich mit Jine unterwegs. Immer wenn ein Buch in den Endspurt geht, wissen wir, welche Fotos noch nicht ok sind und so machen wir uns auf, um noch die schönsten Bilder einzufangen. Wir waren heute also auf Fotosafari in der Donaustadt, in einem sehr wilden Gebiet. Wilder GEHT nimmer, hatte ich anfangs das Gefühl. Nachher wusste ich: wilder GEHT immer! WIEN GEHT 2 wird richtig gut Leute! Beteiligt euch am Crowdfunding, wir haben noch 9 Tage, um unser Ziel zu erreichen > http://www.startnext.de/wien-geht-2 Autor: Doris Rittberger |
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