Während der Großteil der Österreicher das Osterwochenende zum Ostereiersuchen, Osterschinkenessen oder mit Familientreffen verbracht hat, sind wir gewandert. Nach der letzten Weitwanderung im Sommer 2013 hat´s mich schon in den Füssen gejuckt. Ich wollt wieder raus. Wir waren irgendwie nicht so motiviert wie im Sommer, woran das gelegen hat, ich kann es nicht sagen, vielleicht am Wetter, an den Temperaturen.
Es nützt aber alles nichts, die Zimmer sind reserviert, die Tour ist geplant, also geht es los. Und zwar von Wien Rodaun Richtung Mariazell. Da wir nur drei Tage haben, werden wir es nicht bis Mariazell schaffen, aber egal! Hauptsache es geht voran. Beim Anstieg auf die Percholdsdorfer Heide und eisigem Wind bereuen wir unser Vorhaben bereits und überlegen angestrengt, wie wir mit den Öffis am Schnellsten und Bequemsten nach Alland zum Quartier kommen. Aber nur die Harten kommen durch, oder so ähnlich, wir schleppen uns dahin, werden von übermotivierten Mountainbikern überholt. Und nach einer Stunde sind wir im Gehen und der Beginn ist vergessen. Es geht dahin. Der Weg ist schön und übersichtlich ausgeschildert, es sind kaum Wanderer unterwegs. Und als wir nach 25km in unserem Quartier eintreffen, beginnt es zu schütten. Was uns aber egal ist – BETT! Wir verlassen es nur noch um die 150m entfernte Pizzaria aufzusuchen. Es regnet die Nacht durch und wir machen einen Abstecher…….haha…….dieser führt uns ein bisserl naja…….im Kreis……..also sagen wir so, es war kein wirklicher Abstecher und der Regen der Nacht hat die Wanderung zu einer Gatschpartie gemacht. Doch wir hatten den ganzen Weg für uns, und nach einem/meinem absoluten Tiefpunkt Mittagessen im Dorfwirtshaus irgendwo, wo ich panisch nach einer Haltestelle eines Postautobusses gesucht habe (es gab keine), ging es dann auf einer wesentlich schöneren Strecke weiter. Nach einer Jause mit Kaffee, Sekt, Kuchen und Saft bei einem lieben Freund traten wir die letzten Kilometer des Tages an und freuten uns, als wir das Schild zu unserer Unterkunft entdeckten. Ein Bett kann so etwas schönes sein, ebenfalls die Schuhe am Abend nach so einer Wanderung ausziehen zu dürfen………mal abgesehen vom Geruch. Dritter Tag. Wir sind so kaputt. Alle ein wenig gesundheitlich angeschlagen. Zur Wahl stehen 24km zu Fuß oder lieber gleich den Postbus nach Wien. Wir gehen. Und dieser Tag, diese Landschaft fast schon kitschig, mit den Wolken und dem grünen Gras. Das Mittagessen auf der Araburg, auf die wir hinaufgehechelt sind. Die Landschaft ließ uns das alles vergessen. Das Unwohlsein, die Schmerzen. Getragen vom Flow der Natur ging es weiter dahin, erst die letzten vier Kilometer wurden wir wieder eingeholt von unseren Körpern und deren Wehwehchen. FAZIT: Es ist ein superschöner Weg nach Mariazell, den zu gehen es sich auf jeden Fall lohnt. Ich persönlich mag es mehrere Tage unterwegs zu sein und am Abend kaputt ins Bett zu fallen. Es ist eine ganz andere Art des Reisens, so langsam – so schön – so ruhig. Ja das dachte ich mir, als ich eingepfercht im Postbus retour nach Wien saß. Die Strecke in 50min zurücklegend…………… Autorin: Bella Draxler |
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