….ja ich weiß, das klingt jetzt vielleicht abgedroschen, aber es geht mir immer öfter so. Lasst mich euch eine kurze Geschichte erzählen. Letzte Woche, sitze ich in einer Besprechung, sie dauert stundenlang und ich sehe in immer kürzeren Abständen durch das Fenster die Sonne und denke mir, hoffentlich schaffe ich es noch ein paar Schritte zu gehen, bevor sie untergeht.
Nach der Besprechung, mental ausgelaugt, aber körperlich fit - bin ich inmitten von Betonbauten irgendwo im 21. Bezirk, einer Gegend, die ich noch dazu nicht so gut kenne. Also hinein in den Bus Richtung Donauinsel, da sehe ich plötzlich einen schmalen Streifen grün zwischen den Häuserschluchten. Schnell wieder raus aus dem Bus. Und dann erwartet mich eine total wilde, ursprüngliche Gegend. Eine Mischung aus Feld, Wiese und Wald. Das habe ich hier nicht erwartet. Ich streife durch das kleine Waldgebiet, welches sehr naturbelassen ist und nur einige Trampelpfade bietet und komme auf der anderen Seite in einer Parkanlage heraus. Moment, aber hier war ich doch schon mal. Ich schau mal auf mein Navi und siehe da: Nähe Aupark – ok – dann bin ich doch gleich auf der Donauinsel. Dieser kleine Wald sollte also nur der Einstieg zu einer Rundwanderung von fünf Kilometern sein. Beginnend in Jedlesee, Schwarzlackenau, Donauinsel, Aupark und retour. Die Sonne hat mich den ganzen Weg über begleitet und mein Kopf war nach dieser Mischung von Wald, Wiese und Wasser wieder frei. Auf diese Art und Weise habe ich schon viele neue Gegenden in Wien, aber auch in anderen Städten kennengelernt. Wege, die ich sonst nicht gegangen wäre. Ich finde es immer spannend, nicht genau zu wissen, was mich nach der nächsten Abzweigung erwartet. Worauf ich stoße, was wird es diesmal sein, was das nächste Mal? Es ist wie das nächste Kapitel bei einem Buch, die nächste Folge bei einer Serie, nur realer. Autorin: Bella Draxler |
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